Ein Dichter-Gedicht
Ein Dichter lebt nicht lange
Denn er schreibt uns seinen Kummer
Vom Regen im September
Vom Duft der Äpfel im Winter
Und ist dann da der Sommer
Soll man denken, er ist ganz froh
Doch dann plagen ihn insbesondere
Im Park nackt die heißen Nächte
Auf der Suche nach Abenteuer
Nun, was sage ich, es ist Sommer
Und Hormone hat auch ein Dichter
Ein Dichter kann nicht leben lang
Denn er ist besaitet ganz zart
Schreibt nieder alles was er find
Und wenn auch er in sich nichts fühlt
So schachert er in fremden Gärten und wühlt
Zerstückelt und hackt es klein
So Leute denken es ist sein
Und er sich badet im falschen Schein
Oh Sommer du schön, du mein
Sollst nicht leben lang, nur fein
Ein Dichter soll nicht leben lang
Es wird einem heiß und ganz bang
Immer diese Sorgen um ihn
Liebt er einen liebt er keinen
Alles Lüge oder nur Trugschluss
Irgendwann kommt der Entschluss
Der Sommer ist kein heißer Frust
Auch wenn feucht ist Hand und Fuß
Der Regen uns abkühlt im September
Und der Apfel dichtet im Winter
Der Sommer war ein heißer Genuss
Ein Dichter darf leben, nur lange nicht
Diese Grille, die zirpt und singt
Ein Geschwafel sinnlos nur bezirzt
Sich für unersetzlich gar unsterblich hielt
Wo ist der Knopf, um ihn auszuschalten
Die Nachrichten im Radio einzuschalten
Hör zu, die Welt geht heute unter
Halt die Klappe du dummer Dichter
Wenn Du nicht schweigst in meinem Kopf
Dann werde ich dich töten, sofort
So klagt die Hure mir ihr Leid
Streift glatt ihr weißes Kleid
Sie muss es wissen, auch wenn nicht weise
So hat sie Erfahrung, hat ihre Kreise
Leert ihr Glas, zieht ihre Lippen rot
Sagt, Kind wenn es Dir im Schritt mal juckt
Dann nimm keinen Dichter und nie ein Philosoph
Ein Bauarbeiter, der tut’s besser noch