Pupuze Berber

Der Dichter oder The Blues of 29th Februar

Warum noch schreiben, darum schreiben. Die onanistische Schreibmaschine von Conroy Maddox, jede Taste ein schmerz, schreiben, bis die Finger bluten, schreiben, bis nichts mehr geht, Masochismus, exorbitant. Kotzen bis der Magen sich umdreht, danach ab in die Waschmaschine und es wird wieder alles rein, sauber.

Die Sonne scheint, und die Fische springen, deine Mutter ist schön, und dein Vater ist reich, so reich Baby, don’t cry… Erinnerung an das Vergessen, Erinnern und Vergessen, Vergessen zu erinnern, so ähnlich, in der Stadt schreien die Kinder, ein Vogel schwebt über den Wolken, träumen, alles nur träumen. Eine Maskerade, Karneval, Pappnasen überall, Hellau und Allaf, weine nicht kleine Maus, die Puppe ist weg, es ist gar Abend, mach doch die Suppe heiß, verbrenne Dich nicht beim Essen, puste, puste gut. Deine Zunge ist in zwei geteilt, die eine lügt die andere leckt. Metamorphose, Schmetterling, ein voller Bauch, da ist kaum noch Platz.

So sei doch um Himmelswillen laut, schrei Kind, an der Haltestelle, die Busse streiken wieder, der letzte ist auch schon fort. Ein Baum in Knospen, die Freude ist groß, Frühling ist die Lust, schreien und lachen, Gott war das schön, das Schreiben, das Tun, streicheln den Punkt, Gott, bist Du gut. Taschen voller Geld, keine Liebe in Sicht, ein Schiff in der Ferne, und wer kommt? Dicke Titten und eine rasierte Vagina treffen sich in der Mitte, und sprechen über Gott und auch über den Teufel.

Der Greis, fast kahl am Kopf, geneigt das Haupt, geht die Straße entlang, Gnade, Gnade und der Tod kommt auch bald. Fanfaren zur Hilfe, es brennt die Zigarette, die letzte ist doch ausgedrückt, das Fleisch ist kalt, warten, warten, dann kocht die Mutter die Suppe, da ist auch Fleisch drin. Freude war und doch nicht wahr, nicht zum Anfassen, alles Replikate, von wen nur? Alsbald wird es wahr, die Welt dreht sich auch so, die Sonne scheint, der Regen kommt, die Wolken schwenken ihren Hut, Adieu, es war schön mit Euch, sagt die schwarze Katze und leckt sich die Pfoten.

Mein ist die Sprache, mein ist Kunst, mein ist der Wein, mein ist… ach es sind so viele, es fließt der Main, unergründlich zum Rhein, die Stadt ist immer noch da, schön nicht aber sie ist da. Kalt ist das Fleisch in tausend Stücke zerhackt, warte, warte auch zu dir kommt der Hamann, oder so ähnlich, mit seinem Hackebeilchen, warte noch, noch ein Weilchen. Der Flieder blüht bald in seinen Gärten, auch die Blumen in Mutters Gärten, so schön doch, Hortensien, so schön, Friedhofsblumen hierzulande, sie wachsen doch nur im Schatten.

Mamas Kind weine nicht, Fliegen ist schön, sagt die Schwalbe und fliegt doch nur bei gutem Wetter, an der Mauer entlang, in der berühmten Stadt. Der Dichter macht einen Spaziergang, nimmt den Waldweg, an der Schneise trinkt er ein Bier, rülpst laut und sagt, Gott Erhalts, zieht den Roch hoch, Spazierstock und Gretchen, du hast die Milch verschüttet, so böses Kind, ich schick dir den Teufel an den Rock.

Onanie, Onanie, welche eine Wonne mit dir, schreibe mir bald, du Heiland, schreibt der Dichter in seiner Kladde, zieht die Schuhe aus, läuft barfuß aufs Moos, so grün, es sind alles Geldscheine, Dollarnoten, Geld in den Taschen, Handbillard, nichts mehr. Ein Schiff in der Ferne, bald Hortensie, Maiglöckchen, Vergissmeinnicht, Veilchen, Butterblumen, bald seid ihr dran, alle Mann an Bord, Captain Ahab wartet nicht, auf und davon. Der weiße Wal schwimmt dort, so schön, so mächtig, ach ihr Habenichte, kommt her und leckt mir die Füße, ich der Große Magier, und but but but ihr Hühner, gackert nicht allzu sehr, ich fick Euch mit der Möhre.

Zufrieden sind die Besitzlosen, die Lumpen dieser Welt, die Trinker an der Ecke, die Frau mit zerfurchtem Gesicht, der Mann mit Gicht, die Flasche kann er halten und die Kippe noch an der Trinkhalle. Ach Götter, schreibt der Dichter, lüftet seinen Rock, es ist ein wenig licht, der Wald, ach seufzt er, warum der ganze Schabernack, ich habe doch gedacht, alles hat ein Ende. Nein, sagt der andere, es gibt doch bekanntlich die Wurst, gemacht aus Fleische der Sau und ihres Blutes, die hat doch bekanntlich zwei. Und so zieht der Dichter fort, steckt in die Tasche die Puppe, den Lumpen und die Habenichte, den Schwalben und die Wolken, das Moos und die Fotos, zieht umher, humpeln und grummelnd, war mal wieder nichts, alles für die Katz und Kladde.